Einleitung
Die Medienlandschaft befindet sich in einem radikalen Wandel. Soziale Netzwerke, Streaming‑Portale und Gaming konkurrieren um die Aufmerksamkeit der Nutzer*innen, während traditionelle TV‑Formate an Relevanz verlieren. In diesem Beitrag analysieren wir, welche Konsumtrends und gesellschaftlichen Bewegungen die Mediennutzung 2025 bestimmen und wie Unternehmen darauf reagieren können.
1. Social Video als neuer Mittelpunkt
Social‑Video‑Plattformen ziehen zunehmend Werbegelder an. Laut Deloitte bieten sie unendlich viele kostenlose Inhalte, die durch ausgefeilte KI und Werbetechnologien auf globale Zielgruppen zugeschnitten werden und mittlerweile über die Hälfte der US‑Werbeausgaben im Videobereich anziehen[35]. Diese Plattformen werden zum neuen Zentrum der Unterhaltungsindustrie: User‑Generated Content (UGC), Creator‑Videos und intelligente Empfehlungsalgorithmen verdrängen klassische TV‑Angebote[36].
2. Fragmentierte Aufmerksamkeit und Streaming‑Müdigkeit
Ein durchschnittlicher US‑Haushalt hat etwa sechs Stunden am Tag für Medien und Unterhaltung zur Verfügung, verteilt auf Streaming, Social Media, Gaming, Musik und Podcasts[37]. Immer mehr Menschen kehren dem klassischen Pay‑TV den Rücken: Nur noch 49 % besitzen ein Kabel- oder Satellitenabonnement – gegenüber 63 % vor drei Jahren[38]. Gleichzeitig steigt die Kündigungsrate bei Streaming‑Anbietern: In der ersten Jahreshälfte 2024 haben 40 % der US‑Konsumentinnen mindestens ein Abo beendet und 44 % betreiben „Subscription Cycling“, wechseln also zwischen Streaming‑Diensten[39]. Zwar nutzen 46 % der Abonnentinnen bereits werbefinanzierte Tarife, doch nur 18 % lassen sich von Streaming‑Werbung zum Kauf bewegen; 54 % hingegen geben an, dass Social‑Media‑Ads ihre Kaufentscheidungen beeinflussen[40].
3. TikTok und Social Commerce
Social Commerce boomt vor allem bei der Generation Z. Auf TikTok nutzen 58 % der User*innen den integrierten Shop, um sich inspirieren zu lassen, und junge Erwachsene im Alter von 18 bis 24 Jahren sind 3,2‑mal kaufbereiter als der Durchschnitt[11]. Social‑Media‑Ads bieten niedrige Akquisitionskosten und vielfältige Formate – vom Produkt‑Karussell über Live‑Shopping bis hin zu interaktiven Challenges. Erfolgreiche Marken kombinieren Influencer‑Marketing mit eigenen Content‑Serien, um sich im Feed von Videos, Memes und Livestreams durchzusetzen.
4. Creator Economy und Empfehlungsmarketing
Content‑Creator prägen zunehmend das Medienverhalten. Mehr als die Hälfte der Konsument*innen folgen ihren Lieblingscreators auf allen Plattformen[41]. 47 % der Gen‑Z und ein Drittel der Millennials bevorzugen Live‑Streams und soziale Videos gegenüber traditionellen Formaten[42]. 59 % der Gen‑Z geben an, dass sie Serien oder Filme schauen, nachdem Influencer darüber gesprochen haben[43]. Für Marken bedeutet das: Authentische Kooperationen mit Creators können genauso effektiv sein wie klassische Werbung – vorausgesetzt, die Botschaft passt zur Zielgruppe und zum Kanal.
5. Diversität, Repräsentation und Vertrauen
Medien sollen die Vielfalt ihrer Zuschauerinnen widerspiegeln. 70 % der Schwarzen Konsumentinnen und 62 % der LGBTQIA+ Community halten es für wichtig, dass diverse kreative Teams Filme und Serien produzieren[44]. Dennoch fühlen sich 75 % der Befragten insgesamt nicht ausreichend repräsentiert; 40 % empfinden Inhalte auf Social Media als vielfältiger als klassisches TV[45]. Diese Repräsentationsdebatte hat auch Auswirkungen auf Werbung: 50 % der 18‑ bis 34‑Jährigen vertrauen Werbung, die sie sehen oder hören, und 57 % glauben, dass Werbung positiven gesellschaftlichen Wandel fördern kann[15]. Unternehmen sollten deshalb Diversität nicht als Trend, sondern als langfristige Verpflichtung begreifen.
6. Gaming und neue Zielgruppen
Gaming ist längst Mainstream: 60 % der US‑Bevölkerung bezeichnen sich als Gamer*innen, wobei ebenso viele Frauen wie Männer spielen[46]. Gleichzeitig fühlen sich weibliche Spielerinnen oft unterrepräsentiert und berichten von negativen Erfahrungen in Online‑Spielen[47]. Für Marken eröffnen sich hier Chancen, neue Communities anzusprechen – etwa durch Sponsoring inklusiver E‑Sport‑Events oder das Angebot eigener Spielwelten.
Fazit
Moderne Medien sind schnell, fragmentiert und von Communities geprägt. Wer heute Reichweite aufbauen möchte, muss sich der Logik von Social‑Video‑Feeds, Creator‑Empfehlungen und diverser Zielgruppen anpassen. Brandoz unterstützt Unternehmen dabei, Content‑Strategien zu entwickeln, die in dieser neuen Medienwelt funktionieren – authentisch, vielfältig und nah am Menschen.

